Die Bedingungen in der Sozial- und Sonderpädagogik sind vielfältig – je nach Kanton, Zielgruppe und Setting. Um trotzdem ein verlässliches Qualitätsniveau sicherzustellen, entwickelt Integras professionelle Standards: klar formuliert, flexibel anwendbar – und immer im Dienst einer guten Begleitung von Kindern und Jugendlichen. Sie entstehen in enger Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus Praxis und Forschung.
Standards für die ausserfamiliäre Betreuung
Quality for Children
Die «Quality4Children-Standards für die ausserfamiliäre Betreuung» wurden entwickelt, um Personen, die in den Prozess der ausserfamiliären Betreuung involviert sind, zu informieren, orientieren und ihnen Anregungen zu geben. Sie entstanden auf der Basis von «Good Practice» und der Erfahrung direkt betroffener Personen in 32 Ländern. Integras hat an der Entwicklung der Standards mitgewirkt.
Arbeitsgruppe Quality4Children Schweiz
Die Arbeitsgruppe Q4CH setzt sich heute für die Umsetzung und das Monitoring der Qualitätsstandards von Quality4Children ein. Sie beteiligte sich an der Erarbeitung der europäischen Quality4Children-Standards und publizierte die Broschüre «Deine Rechte, wenn du nicht in deiner Familie leben kannst» für fremduntergebrachte Kinder, den dazugehörenden Beipackzettel für Fachpersonen und den Flyer Lesezeichen.
Die Arbeitsgruppe Quality4Children setzt sich heute für die Umsetzung und das Monitoring der Qualitätsstandards von Quality4Children ein.
Standards für die inklusive Schule
Integras erarbeitet nationale Fachstandards
Integras hat sich intensiv mit Fragen zur Sicherung der sonderpädagogischen Qualität in der inklusiven/integrativen Schulung auseinandergesetzt und hat nationale Fachstandards für die inklusive Schule definiert. Ein Beirat bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Praxis, Hochschulen, Ausbildung, Bildungsverwaltung und Behindertenverbänden hat den Prozess begleitet.
Prozessqualität zur Platzierung von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien
Die Fachkommission Familienpflege von Integras hat unter Mitwirkung von Pflegekindern und Pflegeeltern acht Standards erarbeitet.
Die Broschüre soll Fachpersonen in erster Linie als Anregung dienen, sich innerhalb ihrer Behörde offen und vertiefend mit dem Thema «Prozessqualität» auseinanderzusetzen. Die Standards verschaffen Zugang zum Pflegekinderwesen aus der Perspektive von Pflegekindern, Herkunftsfamilien und Pflegefamilien und lassen Rückschlüsse für die eigene Facharbeit zu.
Qualität in der Familienplatzierung
Leitfaden Fremdplatzierung
Der «Leitfaden Fremdplatzierung» (2013) stellt Fachpersonen der Kinder- und Jugendhilfe Informationen und Instrumente für eine gute Praxis im Bereich Fremdplatzierung zur Verfügung.
Ausgewiesene Fachpersonen behandeln in den einzelnen Beiträgen die verschiedenen Themen, die in einem Prozess der Fremdplatzierung auftauchen: von der Indikation über die kooperative und partizipative Planung und Passung bis hin zur eigentlichen Platzierung, der Begleitung und dem Abschluss einer Unterbringung im Heim oder in einer Pflegefamilie.
Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Kinderrechte und auf die besondere Verletzlichkeit und psychische Belastung fremdplatzierter Kinder und Jugendlicher gelegt.
Der Leitfaden Fremdplatzierung ist ein Kooperationsprojekt von Integras und der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Soziale Arbeit. Das Projekt Wissenslandschaft Fremdplatzierung ist das Nachfolgeprojekt des Leitfaden Fremdplatzierung.
Leitfaden: Eine Einladung zum ethischen Rendez-vous
In Krisenzeiten sind wir in erster Linie damit beschäftigt, unter Druck den Alltag neu zu gestalten. Das gelingt nur, wenn sich Kinder und Jugendliche, Fach- und Leitungspersonen gleichermassen sicher und gut fühlen. Die Philosophie und die Ethik fragen nach dem guten Leben und dem richtigen Handeln. Philosophische und ethische Reflexion verlangen Zeit und gemeinsamen Austausch. Es mag paradox erscheinen, sich in der Krise Gedanken zum Guten Leben zu machen. Aber eine Auseinandersetzung mit Wertekonflikten hilft, besser gemeinsam durch die Krise zu kommen und sich selbst zu befähigen, Entscheidungen gemäss den eigenen zentralen Werten zu fällen. Integras hat unter Mitwirkung von landesweit 24 Institutionen einen kleinen Leitfaden erarbeitet, der Ihnen auf Französisch, Italienisch und Deutsch zur Verfügung steht.
Empfehlungen für eine gute interdisziplinäre Praxis
zwischen Sozialpädagogik und Kinder- und Jugendpsychiatrie und-psychotherapie im Kontext ausserfamiliärer Unterbringungen
Die Schweizerische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (SGKJPP) und Integras haben in Zusammenarbeit acht Empfehlungen erarbeitet. Sie richten sich in erster Linie an Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Sozialpädagogik, Kinder- und Jugendpsychiatrie/-pädopsychotherapie und Pflege, an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB), an Bildungsinstitutionen und an Politikerinnen und Politiker der entsprechenden Bereiche auf kantonaler und eidgenössischer Ebene.
Ziel der Empfehlungen ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Sozialpädagogik und Kinder- und Jugendpsychiatrie/-pädopsychotherapie zu fördern, um eine qualitativ hochstehende Begleitung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Kontext der ausserfamiliären Platzierung zu ermöglichen.