Partizipation

Integras setzt sich dafür ein, dass Kinder, Jugendliche und ihre Familien gehört werden. Mitbestimmung ist ein zentrales Kinderrecht – und zugleich eine pädagogische Haltung. Doch welche Räume braucht es, damit junge Menschen sich tatsächlich einbringen können? Und wie gelingt es, mit ihnen über ihre Rechte, Wünsche und Anliegen in Dialog zu treten?
Integras entwickelt gemeinsam mit Partnerorganisationen Projekte, Tools und Weiterbildungen, die Fachpersonen dabei unterstützen, Partizipation konkret und alltagsnah umzusetzen.

Wie erleben Kinder und Jugendliche selbst ihre Mitbestimmung?

Projekt «Wie wir das sehen»

Partizipation bedeutet auch, Kinder und Jugendliche direkt zu Wort kommen zu lassen. Im Projekt «Wie wir das sehen» haben junge Menschen in stationären Einrichtungen 12 Lebensbereiche definiert, in denen sie sich mehr Mitbestimmung wünschen – von Freizeit über Beziehungen bis hin zu Regeln.

Diese Perspektiven sind Ausgangspunkt für Veränderungen in der Praxis – und Grundlage der Tools, die Integras gemeinsam mit Partnerinstitutionen entwickelt hat.

Projekt ansehen & Materialien entdecken

Projekt «Pflegekinder — Next Generation»

Das Forschungsprojekt « Pflegekinder — Next Generation » beschäftigt sich mit den Erfahrungen, Perspektiven und Bedarfen von Pflegekindern. Ziel ist es, das Pflegekinderwesen weiterzuentwickeln, indem Pflegekinder ebenso wie Pflegeeltern in die Ermittlung von Verbesserungen und neuen Lösungsansätzen einbezogen werden.

Integras war als Mitglied der Projektgruppe an dieser Untersuchung beteiligt.

Weitere Informationen zum Projekt

Welche Tools unterstützen Partizipation in der Praxis?

Aktionsbox „Wie wir das sehen“

Die Aktionsbox, die während dem Projekt „Wie wir das sehen“ entwickelt wurde, enthält ein Poster mit den zwölf Mitbestimmungsbereichen, eine erläuternde Fachbroschüre mit Details und Anleitungen zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Institutionen sowie Karten und Sticker – ideal, um mit jungen Menschen ins Gespräch über ihre Anliegen zu kommen.

Mehr zur Aktionsbox „Wie wir das sehen“

Bestellung einer gedruckten Version

PRISMA-Tool

Das PRISMA-Tool wurde von einer Arbeitsgruppe von Integras entwickelt. Es unterstützt Fachpersonen dabei, den gesamten Platzierungsprozess gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und einweisenden Stellen partizipativ zu reflektieren. Es enthält 18 Standards, Warnsignale sowie gezielte Fragen für alle Beteiligten.

Interessiert? Sie können Prisma im PDF-Format auf unserer Website bestellen.

Bestellung im Shop

Wie kann Zusammenarbeit partizipativ gestaltet werden – von Anfang an?

Partizipation beginnt nicht erst im Heim, sondern schon bei der Planung einer Unterbringung. Die Online-Plattform WiF.swiss, die Integras in Zusammenarbeit mit der ZHAW Soziale Arbeit entwickelt hat, bietet Orientierung im gesamten Platzierungs- und Betreuungsprozess – inklusive fachlicher Konzepte, Reflexionshilfen und aktuellen Forschungsergebnissen.

Integras fördert zudem den Austausch zwischen Fachkräften, Forschung und Ausbildung – u. a. mit Webinaren, Veröffentlichungen (wie z.B. ein Beitrag im Buch: Partizipation in stationären Erziehungshilfen) und als Partner im Weiterbildungsprogramm «VivaVoce» der SUPSI. Das Weiterbildungsprogramm widmet sich insbesondere der Teilhabe von Kindern und Jugendlichen im Kontext einer ausserfamiliären Unterbringung, wobei Fachpersonen aus allen Bereichen des Kindesschutzes eingebunden werden.

Wie stellt Integras die Wahrnehmung der Kinder und Jugendliche auf Nationale und Internationale Ebene sicher?

Integras ist Mitglied des Netzwerks Kinderrechte Schweiz (NKS).  Integras ist auch Partner des von der RSDE getragenen Projekts zur Erstellung des Kinder- und Jugendberichts für den Ausschuss für die Rechte des Kindes. Wir organisieren Workshops, um die Meinungen und Perspektiven von Kindern und Jugendlichen, die in Heimen in der Westschweiz leben, zur Umsetzung der Kinderrechtskonvention (KRK) zu sammeln.

Weitere Informationen über das Projekt

Was ist eine Vertrauensperson und wie wird sie in der Praxis eingesetzt?

Obwohl in der Pflegekinderverordnung (PAVO) verankert, werden immer noch sehr wenige Vertrauenspersonen für die platzierten Kinder und Jugendlichen ernannt. Eine Vertrauensperson wäre jedoch ein Mittel, um die Beteiligung und Vertretung von Kindern und Jugendlichen bei wichtigen Verfahren und Entscheidungen zu fördern. Welche Überlegungen und Ansätze gibt es für eine Umsetzung? 

Integras hat sich intensiv mit dieser Thematik befasst – unter anderem für das Projekt „Vertrauenspersonen neu denken – gemeinsam Zukunft gestalten“, das im Rahmen eines Innosuisse-Innoboosters gemeinsam mit Partnerorganisationen durchgeführt wurde. Ziel war es, das Konzept aus Sicht der Kinderrechte weiterzuentwickeln, Barrieren in der Praxis zu identifizieren und konkrete Denkanstösse für die Umsetzung zu liefern.

Denkanstösse: Bericht 2020

Projekt Innobooster: Vertrauensperson neu denken