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Nicht über uns – mit uns! Ein Rückblick auf das 4. Schweizer Forum für Inklusive Bildung

Forum Inklusive Bildung

Das Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik (SZH) hat am 2. November zum vierten Mal einen digitalen Begegnungsraum geschaffen. Dieses Mal mit der Aufforderung, Entscheidungsprozesse und die Entwicklung von Angeboten gemeinsam mit Menschen mit einer Beeinträchtigung zu gestalten. Insbesondere dann, wenn es sie selbst betrifft.

In seiner prägnanten Präsentation machte Islam Alijaj deutlich, wie Fehlanreize im Behindertenwesen – auch in Sonderpädagogischen Institutionen – inklusionsverhindernd wirken. Aufgezeigt hat er dies exemplarisch an seiner eigenen Berufslaufbahn, welche ihn schliesslich politisiert hat: «Die nächsten Jahre habe ich im Selbststudium das ganze Behindertenwesen, dessen Machtstrukturen und Geldflüsse studiert. Dieses Selbststudium war mein Fundament, für das, was ich jetzt mache». Heute ist er Gemeinderat der Stadt Zürich und Präsident des Vereins Tatkraft, mit dem er unter anderem die Inklusionsinitiative lanciert.

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Wie können komplexe Entscheidungen – insbesondere, wenn es um Selbstbestimmung geht –gemeinsam mit Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung getroffen werden? Das Projekt SEGEL (Schwierige Entscheide GEmeinsame Lösungen) hat einen praxisnahen Leitfaden entwickelt, der dies ermöglicht.

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Cem Kirmizitoprak und seine Beratungsstelle Inklusion sind in St.Gallen eine Anlaufstelle, wenn es um Fragen zur Mitbestimmung geht. Dabei gehen sie auch unkonventionelle Wege. Zum Beispiel, indem sie den Stadtrat auf eine Rundfahrt mit Rollstuhl einladen, so dass die Politiker:innen selber erleben, wo die Barrieren in ihrer Stadt liegen.

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Zum Schluss des Forums stellte Nathalie Christen vor, wie das 2021 verabschiedete Gesetz LInca (loi sur l’inclusion et l’accompagnement des personnes vivant avec un handicap) in Neuenburg umgesetzt wird: Sie als Inklusionsbeauftragte arbeitet dazu eng mit einer Begleitgruppe zusammen, bestehend aus Menschen, die mit einer Beeinträchtigung leben. Neben der Förderung von Projekten besteht eine Hauptaufgabe darin, neue Gesetzesentwürfe auf Auswirkungen für Menschen mit einer Beeinträchtigung zu überprüfen.