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Abklärungsprozesse auf Augenhöhe gestalten

Prozessmanual der FHNW für standardisierte Kindeswohlabklärungen

Seit über 20 Jahren befassen sich Wissenschaftler und Praktiker der Sozialen Arbeit in vielen Ländern mit der Systematisierung von Kindeswohlabklärungen und der Einführung von Abklärungsinstrumenten. In der Schweiz fehlt bisher ein allgemeines Verfahren für Abklärungen im Kindesschutz. Vor diesem Hintergrund wurde in Kooperation zwischen der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und verschiedenen Praxispartnern ein Prozessmanual zur dialogisch-systemischen Kindswohlabklärung geschaffen.

Mit diesem Prozessmanual soll ein solcher Verfahrensstandard geschaffen werden, der ab Sommer 2016 allen Interessierten zur Verfügung stehen wird. Das Prozessmanual wird am 1. Juli 2016 an einer Tagung vorgestellt.

Gemäss bisherigen Erfahrungen und Studien reichen Abklärungsinstrumente alleine nicht aus, entscheidend sind der Beziehungsaufbau zu den Familien in Abklärung und eine gute Zusammenarbeit zwischen den Fachpersonen (Fellmann, Müller und Schnurr, 2015): Was fehlt, sei ein Verhaltensstandard, der erstens Fachpersonen bei Kindeswohlabklärungen fachlich unterstützt, sie auf die Wichtigkeit und den Stellenwert des Beziehungsaufbaus zu den Familien in Abklärung sensibilisiert und darin methodisch anleitet und der zweitens die Zusammenarbeit zwischen den an einem Fall beteiligten Fachpersonen beziehungsweise Diensten und Behörden fördert. Denn gerade die Zusammenarbeit zwischen abklärenden Fachpersonen und den betroffenen Kindern und Eltern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen beteiligten Fachpersonen und Organisationen (Diensten, Behörden usw.) haben sich gemäss den Autoren als entscheidende Ansatzpunkte für eine Steigerung der Qualität im Kindesschutz erwiesen.

> Weitere Informationen sind unter www.kindeswohlabklaerung.ch abrufbar.