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Runder Tisch – eine vorläufige Bilanz

Integras engagiert sich am Runden Tisch des Delegierten für fürsorgerische Zwangsmassnahmen, der – bereits 2010 in einem Brief von Integras an Frau BR Sommaruga vorgeschlagen – im Juni 2013 seine Arbeit aufnahm. Der Runde Tisch ist eine einmalige Angelegenheit, weil sich Opfer und Vertreter/innen der Nachfolgeorganisationen der ehemaligen Verantwortlichen am gleichen Tisch gegenüber sitzen. Die Bilanz des Runden Tisches in den zwei Jahren Aktivität lässt sich sehen:

  • Anlaufstellen für Betroffene wurden geschaffen,
  • der Zugang zu Archiven geregelt und erleichtert,
  • ein Soforthilfefond wurde eingerichtet, der in Zusammenarbeit mit den Kantonen und unter Einbezug von Organisationen bereits 923 von insgesamt 1'348 Gesuchen behandeln konnte (bisher wurden CHF 4,914 Mio. ausgeschüttet, durchschnittlich CHF 8'000 pro Person),
  • ein Massnahmenkatalog wurde erstellt, um das geschehene Unrecht anzuerkennen. Das aktuell in Vernehmlassung stehende Gesetz wurde auf der Grundlage dieses Kataloges erarbeitet.

Für die eben angelaufene wissenschaftliche Aufarbeitung der unabhängigen Expertenkommission, UEK, sieht sich der Runde Tisch nicht in einer aktiven Rolle. Der Runde Tisch wird möglicherweise eine aktive Rolle während der parlamentarischen Arbeit zum Gesetz haben; inwieweit er auch eine aktive Rolle zur Versöhnung einnehmen soll, ist noch nicht entschieden.